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Netzwerk für Demokratieförderung im Erzgebirge
WAS BEDEUTET DEMOKRATIEFÖRDERUNG?
Gelebte Demokratie stärkt die Grundhaltung der Menschen und unterstützt deren eigenständiges, reflektiertes und vorurteilsbewusstes Verhalten. Ein solidarischer Umgang miteinander fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und stärkt die Zivilgesellschaft.
Deshalb nehmen wir eine aktive Rolle bei der Gestaltung demokratischer Prozesse und Strukturen ein und unterstützen die damit verbundene politische Auseinandersetzung mit und gegen Demokratiefeindlichkeit auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen. Wir vermitteln demokratiefördernde Bildungs- und Beratungsangebote, eröffnen Gestaltungsspielräume und bündeln die Expertise vieler lokaler Akteure, Vereine und Netzwerke.
- Menschen ins Gespräch bringen
- Perspektiven eröffnen
- Impulse setzen
- Erfahrungen bieten
- Demokratie leben
- Wegweiser sein
- Verweisen
- Vernetzen
- Veranstalten
- Beratung in allen Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts
- Koordinieren und Weiterleiten von themenbezogene Informationen
Symposium „Ich bin Christ, wen kann ich wählen?“
16. August 2024, Begegnungszentrum „das dürer“ in Stollberg
Am 16. August 2024 fand im großen Saal des Begegnungszentrums „das dürer“ das Symposium „Ich bin Christ, wen kann ich wählen?“ statt. Das Thema wurde klar als Wunsch seitens verschiedener Kirchenvertretern benannt und an uns herangetragen. In vielen Gesprächen mit Kirchenmitarbeitenden zeichneten sich ähnliche Bedarfe und Sorgen ab. Die Orientierung hinzu antidemokratischen Denkmustern und Verhaltensweisen ist auch innerhalb der Kirchenkreise deutlich spür- und hörbar. Pfarrer wünschen sich eine offene Gesprächs- und auch Streitkultur und die Möglichkeit, politische sowie gesellschaftliche Themen auch innerhalb der Kirchgemeinde besprechen zu können. Sie wünschen sich Unterstützung, Aufklärung und eine klarere Haltung von Extern.
Das Anliegen / die Intention des Symposiums war, eine Diskussionsgrundlage und derer Umsetzungsmöglichkeiten zu bekommen, um mit den Gemeindemitgliedern in einen konstruktiven Austausch gehen zu können, ohne perspektivisch den Kontakt dabei zu verlieren.
Dies nahmen wir zum Anlass, und luden drei Referenten ein, die fachlich fundiert, verschiedene Perspektiven mitbrachten, Frau Dr. Pscheida-Überreiter, Ordinariatsrätin (Katholisches Büro Sachsen), Dr. Lamprecht, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Herr Heinrich, Vorstand Evangelische Allianz Deutschland. Somit konnten die Teilnehmenden Inputreferate erleben, die unterschiedlicher hätten nicht sein können. Die aktuelle Situation in Sachsen wurde von verschiedenen Standpunkten beleuchtet und konnte den Teilnehmenden, wie gewünscht Hilfestellungen für den Umgang mitgeben.
In der Pause konnten Fragen der Teilnehmenden gesammelt und in der anschließenden Podiumsdiskussion von den Vortragenden beantwortet und gemeinsam diskutiert werden.
Eine Frage, die an dem Abend unter anderem gestellt wurde und uns auch sonst häufig begegnet, ist „Wie politisch ist oder sollte Kirche sein?“ Als Teilergebnis des Symposiums und auch ein Teil der Schlussfolgerung der Studie von Prof. Dr. Peter Schallenberger sei hier zu nennen: „Die Idee, dass alle Menschen als Geschöpfe Gottes gleich an Würde und Rechten sind, die Überzeugung, dass Solidarität mit den Schwachen zu üben ist, die Vorstellung, dass der Mensch nicht auf das Gegebene festzulegen ist, sondern sich durch Bildung weiterentwickeln kann – all das gehört zu den ideellen Voraussetzungen einer Demokratie. […] Demokratie braucht Religion (als Nachdenken über Gott und seine Offenbarung) und braucht Christentum (als Narrativen geronnenes Nachdenken über Gott).“
Eine weitere Antwort darauf kam in einem gemeinsamen Wort von nord-ostdeutschen Bischöfen:
„Wir bitten Sie nachdrücklich: Informieren Sie sich vor Ihrer Wahlentscheidung aktiv und aus unterschiedlichen Quellen. Fragen Sie nach Begründungen für politische Positionen. Suchen Sie den kritischen Austausch. Bleiben Sie respektvoll im Umgang. Prüfen Sie bei Ihren Überlegungen die langfristigen Folgen für unser Zusammenleben, für Ihre Familien und auch für Sie ganz persönlich. Wählen Sie verantwortungsvoll. Wir als Bischöfe sind überzeugt: Es gibt keine bessere Staatsform als die Demokratie, denn sie ermöglicht uns, in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu leben. Lassen Sie uns entschlossen und tatkräftig dafür eintreten und gemeinsam eine Zukunft gestalten.“
Zusammenfassend konnte das Symposium zu einem regen, wertschätzenden und vor allem konstruktiven Austausch aller Teilnehmenden beitragen. Auch nach der Veranstaltung gab es intensive und fruchtbare Gespräche, die hier und da in hoffentlich nachhaltige Kontakte übergehen werden.
Abschließend wurden alle Beteiligten darum gebeten, die demokratischen Mittel, die ihnen zur Verfügung stehen, zu nutzen und wählen zu gehen.
Symposium
Stadtfest Aue 2024
Beim diesjährigen Stadtfest waren wir mit unserem Netz Erz vor Ort.
Impressionen
Kontakt
Susanna Müller
Projektreferentin Demokratieförderung
Julia Loßnitzer
Projektreferentin Demokratieförderung